Ein Kredit ist eine optimale Möglichkeit um zeitnah Anschaffungen finanzieren zu können, für die man ansonsten Jahre oder Jahrzehnte lang sparen müsste. Dabei steht der Zeitfaktor im Mittelpunkt, denn nichts ist wertvoller als Lebenszeit. Doch trotzdem muss daran gedacht werden, dass Kredite keine selbstlosen Geschenke darstellen. Jede Bank achtet genau darauf, dass sie die Kreditwürdigkeit eines Kunden überprüfen kann und die Kreditvergabe ist an bestimmte Konditionen, vor allem jedoch an bestimmte Zinsen geknüpft. Dadurch stellt die Bank sicher, dass sie an dieser Leihgabe von Geld auch verdient und sich das Geschäft für beide Parteien lohnt.
Abhängigkeit von der Bank
Genau genommen gibt es nicht „den“ effektiven Jahreszinssatz in Österreich. Der effektive Jahreszinssatz unterscheidet sich von einer Bank zur nächsten in Österreich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Interessenten die Zinssätze verschiedener Kreditinstitute mit einander vergleichen. Einer der höchsten Zinssätze wird von der Easybank berechnet. Dieser liegt bei 4,80 % pro Jahr. Die Santander Consumer Bank gehört mit einem effektiven Jahreszinssatz von 3,07 % zu den günstigsten Anbietern. Weitere Banken liegen zwischen diesen beiden Werten und so bietet die ING DiBa 3,50 %, die BAWAG P.S.K Bank bietet 3,60 % und die Bank Austria bietet 4,00 % an. (alle Werte Stand Mai 2019)
Der effektive Jahreszinssatz und der Sollzinssatz
Um die Kosten für Kredite besser überblicken zu können, müssen Kunden auf alle Zinsen achten. Die Berechnung der Gesamtzinsen wäre nur einfach, wenn ein Kredit mit einer einmaligen Zahlung nach einem Jahr zurück gezahlt werden würde. Dies ist jedoch nie der Fall und so werden andere Zinssätze mit einbezogen und auf die Dauer der Rückzahlungen aufgeteilt. Hierbei spielt der Sollzins eine besonders wichtige Rolle. Der relative Sollzinssatz ist dabei der Quotient aus dem effektiven Jahreszins und der Zahl 12. Damit wird die Höhe der Zinsen für Kredite auf einen Monat herunter gerechnet.
Die Zinseszinsen
In Österreich müssen Kunden jedoch, wie überall sonst auch, weitere Kosten beachten, nämlich die Zinseszinsen. Einer Bank entgehen in der Regel bereits dadurch Gewinne, dass die ersten Raten eines Kredits sehr früh abbezahlt werden. Dadurch findet hier nur der einfache Zins Anwendung. Um diese finanziellen Verluste wieder auszugleichen, werden die Restschulden erneut verzinst. Daraus ergeben sich Zinseszinsen, welche auf den einfachen Zinssatz drauf gerechnet werden. So gleicht die Bank frühe Verluste durch eine später immer höhere relative Zinsschuld aus.
Die Gebühren
Wer in Österreich einen Kredit sucht, der muss auch andere Kosten beachten. Neben den Zinsen für Kredite fallen auch Gebühren bei jeder Bank an. Die Arbeitszeit von Mitarbeitern und die notwendigen Papiere sehen Banken als zusätzliche Ausgaben ihrerseits an, welche sie dem Kunden in Rechnung stellen. Dies sind zwar keine hohen Beträge, jedoch zählen sie trotzdem zu der gesamten Rechnung und können vor allem bei sehr kleinen Kreditbeträgen einen prozentual bedeutenden Anteil ausmachen.
Die vertraglichen Konditionen
Bei jedem Kredit gibt es noch weitere Konditionen, welche sich vor allem auf verfrühte Rückzahlungen beziehen. Dadurch ist der effektive Jahreszinssatz nur ein Faktor von vielen, welche die absolute Zinsschuld ausmachen.